1. Wie verändert die Digitalisierung die Bankenbranche?

Die Bankenbranche ist auf gleich drei Ebenen von der Digitalisierung betroffen. Zum einen verändern sich die klassischen Bankprodukte, zum anderen erleben die Prozesse in den Banken einen radikalen Umbruch. Zudem verändert sich das Kundenverhalten. Denn gerade jüngere Menschen wickeln ihre Bankgeschäfte – von der Überweisung bis zum Kredit – zunehmend online ab. Die Digitalisierung ruft auch eine neue Konkurrenz in Form von Start-Ups und FinTechs auf den Plan, gegen die sich die etablierten Banken durchsetzen müssen.

2. Was müssen klassische Banken ändern, um künftig noch mitmischen zu können?

Banken waren nie gut darin, ihre Kunden zu kennen. Das machen viele der jungen FinTechs besser – sie bieten besseren, individuellen Service. Die klassischen Banken müssen sich also vom bloßen Multikanalmanagement verabschieden und zu einem integrierten Serviceansatz finden. Trotzdem könnten die klassischen Banken die Gewinner der Digitalisierung sein, denn sie haben im Gegensatz zu den allermeisten Herausforderern viele Kunden und ihnen steht viel Kapital zur Verfügung. Damit könnten sie auch interessante FinTechs kaufen und eingliedern, um deren Technologie in eigene Angebote zu integrieren.

3. Lassen sich die Banken zu viel Zeit bei der Digitalisierung?

Deutschland gilt zwar als hochtechnologisiertes Land, besitzt aber weder ein flächendeckendes Breitband- noch Mobilfunknetz. In Sachen Digitalisierung hinken wir hinterher. Zudem sind die Deutschen in Bezug auf Banktransaktionen und Technologie eher Late-Adopter, die technologischen Neuerungen anfangs oft misstrauisch gegenüberstehen. Da die Mehrheit digitale Services eher zögerlich akzeptiert, sehen die Banken derzeit auch kaum die Notwendigkeit, schneller zu handeln. Die junge Generation ist allerdings offener und aktiver in der Nutzung digitaler Angebote. Die Banken dürfen es nicht verschlafen, diese heranwachsende Zielgruppe zu gewinnen und parallel die Nichtnutzer moderner Technologien trotzdem zu bedienen, da hier zum Beispiel größere Anlagebeträge zu betreuen sind.